Mein roter 1303
27. April 2014Ich beginne die monatlich erscheinende Serie „Eine Geschichte meines Autos aus dem Club“ und erzähle Euch heute etwas über meinen VW T3, 1,6l TD (JX, 69 PS, Diesel) mit einem Reimo Hochdach und einer (selbstausgebauten) Reimo Campingausstattung.
Die Überschrift beschreibt ziemlich gut, was dieses Auto ab dem Tag des Kaufes 2011 für mich bedeutete. Es ist nicht nur mein erstes Auto, sondern auch mein erstes eigenes Dach mit Schlaf- und Kochmöglichkeit. Fehlt nur noch ein Briefkasten vor der Schiebetür.
An einem rauen Dezembertag ging es bei Sturm und Regen nach Nürnberg, wo das Objekt der Begierde zum Kauf bereit stand. Ein alter Mann von gut 86 Jahren wollte den Bus in gute Hände geben. Da dieser Lebtags der Witterung ausgesetzt war und in den letzten 5 Jahre immer weniger gefahren wurde, hat der Rost doch sehr (stark) seine Spuren hinterlassen.
Wie ich so ohne Vorahnung die Falzen betrachtet habe, dachte ich mir, dass wird mit einem bisschen finanziellen Aufwand gemacht sein. Pustekuchen. Nach gut einem Jahr, in dem ich schon meine erste schöne Urlaubsfahrt nach Frankreich und wieder zurück gemacht habe, wurde die Gewissheit immer klarer. Jeder Fachbetrieb sieht in der Karosserie wenig potenzial. WAS TUN? Ich hatte mich in mein Auto „verliebt“. Eine fünfstellige Summe konnte und wollte ich nicht investieren.
Schon früh nach dem Kauf bin ich den Käferfreunden Mühlheim-Main e.V. beigetreten. Ich suchte Leute, die schon so einiges mit dem lieben Blech mitgemacht haben. Zufällig waren diese Leute auch noch alle schwer in Ordnung und haben mich – obwohl ich ein Auto fahre, dass mit Bj. 1986 im Vergleich zu einem Käfer eher als moderne Schachtel zu bezeichnen ist und obendrein noch ein Diesel – in ihren tollen Verein aufgenommen. Viele interessante Gespräche, Tipps und Tricks habe ich aus dieser Anfangsphase mitgenommen.
Die große Wendung bei meinem großen Thema „Rost“ kam zu unserem Käfertreffen in Mühlheim im Sommer 2013. Ich lernte bei diesem Treffen den gleichaltrigen Alex kennen. Dieser hat einen tollen Käfer, den er komplett in Eigenregie restauriert hat. Auf Anhieb hat man sich gut verstanden und war auf einer Wellenlänge. Sein erster Satz war: „Sieht doch gar net so schlecht aus. Den machen wir fit. Bis zum H-Kennzeichen sieht er aus wie geleckt“. Ich, doch eher skeptisch, aber voll neuer Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Noch im Sommer in den „Semesterferien“ haben wir begonnen zu Schweißen und so einige Arbeiten für den TÜV bewältigt. Diesen hat er auch bis aktuell 2015 bekommen. Besonders stolz war ich auf dem TÜV Bericht nicht lesen zu müssen „Karosserie stark korrodiert“.
Wir sind mittendrin in einer fahrbaren Restauration. Nach dem Motto „Schrauben und Fahren“ erledigen wir nach „Geld und Laune“ die anfallenden Arbeiten immer so, dass ich das Auto fahrbereit halte. Ich muss doch von A nach B kommen. Dieses Jahr steht noch einiges an: So soll der komplette hintere Radlauf auf der Beifahrerseite ersetzt werden. So nun geht’s aber weiter mit dem Schrauben. Es gibt viel zu tun!
Lucas